Bericht Badische Zeitung (09.01.2020)

Lebensqualität deutlich verbessert

Bei der Einweihung des Kindergartens in Khokana   | Foto: Verein Nepal-Inzlingen
Bei der Einweihung des Kindergartens in Hewa Foto: Verein Nepal-Inzlingen

Von BZ-Redaktion

Do, 09. Januar 2020

Inzlingen hilft Nepal: Nach dem Erdbeben wurden Häuser in Hewa aufgebaut und saniert, in Khokana entstand ein Kindergarten.

INZLINGEN (BZ). Freude beim Verein Nepal-Inzlingen: Seine beiden Projekte in Hewa und Khokana in Nepal haben sich dank großzügiger Spenden auch aus der Region sehr gut entwickelt. Die Reise von Mitgliedern im November 2019 habe deutlich gemacht, dass frühkindliche Förderung und Bildung die Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben sein können, teilt Klaus Bender vom Verein mit. Der Aufbau des Dorfes Hewa nach dem Erdbeben 2015 sei abgeschlossen und das Kindergartengebäude sei übergeben. Ein Lagebericht.Der Verein Nepal-Inzlingen verschafft regelmäßig einen Überblick über seine Aktivität in Nepal. Die Kinder seien auf Hilfe angewiesen, betont Bender. Der Kindergarten in Khokana nahe von Kathmandu erfreue sich großer Beliebtheit. Der Verein Nepal-Inzlingen (Klaus Bender) und sein Partnerverein Rheinland-Lorraine-Nepal (Christa Otto) hatten diese Gruppenreise nach Solukhumbu (Bergregion südlich des Everest) und nach Khokana (Nähe Kathmandu) organisiert.

Hausbau in Solukhumbu
Zehn Häuser wurden in Hewa, einem Bergdorf südlich des Everest, aufgebaut. Sieben Häuser, die das verheerende Erdbeben beschädigte, wurden renoviert. „Dies verdanken wir dem großen Engagement der Bewohner mit Eigenleistungen und unermüdlichen Bemühungen der Nichtregierungsorganisation Hewa Socio-Cultural Community unter Leitung von Tendi Sherpa“, betonte Bender. Ein besonderer Dank gehe zudem an die Fürsorge- und Bildungsstiftung (FBS), die die finanziellen Mittel bereitstellte. Die Häuser seien erdbebensicher, Stahlträger und Beton wurden als Stützelemente verbaut.

Der Materialtransport sei sehr aufwendig und während der ausgiebigen Regenfälle des Monsuns über mehrere Monate wegen der aufgeweichten Wege gar nicht möglich gewesen. Zement und Stahlträger wurden von Salleri (Distriktstadt) oder Kathmandu mittels Lastwagen und Traktoren bis zu einem Zwischenlager auf 3070 Meter Höhe transportiert. Der Zement wurde mit Lasttieren bis ins Dorf Hewa auf 2400 Metern Höhe gebracht. Die Stahlträger wurden von jeweils zwei Personen geschultert. Diese Transporte benötigten einen ganzen Tag. Zusätzlich wurde der Sand aus dem Flussbett gewonnen. „Das war insgesamt eine erstaunliche Leistung. Die Lebensqualität im Dorf konnte so wesentlich verbessert werden, die Familien konnten nach etlichen Monaten aus ihren Zelten wieder in feste Häuser umziehen“, schreibt Bender.

Neuer Kindergarten in Khokana
Bei der Einweihung des Kindergartengebäudes wurden traditionelle Tänze aufgeführt, begleitet vom Lama Chapte Sherpa. Bender fand die Stimmung begeisternd. Der Betrieb werde im Februar beginnen. Die Vereine sind sehr froh, eine erfahrene einheimische Kindergärtnerin gefunden zu haben. Ziel ist, die Kleinkinder angemessen zu fördern und die Mütter zu entlasten. Das kann als Pilotprojekt bezeichnet werden, bisher gab es in Hewa keine frühkindliche Förderung. Die Kosten für die Kindergärtnerin tragen die Vereine.

Bender hebt die bewundernswerten Leistungen der Betreuerinnen hervor. Die Kleinkinder kämen aus sehr bedürftigen Familien, die kaum auf Ernährung und Hygiene achten. Die Kinder würden im Kindergarten gewaschen, ihre Zähne werden geputzt und die Kleider gereinigt. Die kindergerechte Ernährung ermögliche ihre gute Entwicklung. Die leitende Kindergärtnerin Puja habe berichtet, ihre Fortbildung sei sehr hilfreich gewesen.

Die vier Betreuerinnen können wegen begrenzter finanzieller Mittel nicht angemessen bezahlt werden. Ihr durchschnittliches Monatseinkommen in Nepal liege bei etwa 200 Euro. Die Kleinkinder bekommen eine Rundumbetreuung an sechs Tagen in der Woche, von 10 bis 16 Uhr. „Wir suchen hier nach finanzieller Unterstützung für die Bereitstellung angemessener Löhne“, bittet Bender.

Vereinskonto: Sparkasse Lörrach-Rheinfelden, IBAN: DE34 6835 0048 0001 0867 43, BIC: SOLADES1LOE.